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Für Sie gelesen: Artikel rund um Alltagsfragen

AEH |

In loser Folge gibt Hannelore Täufer, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte (AEH) kommentiert Informationen weiter, die ihr beim Lesen der Tageszeitung oder verschiedener Newsletter auffallen.

Nürnberger Nachrichten, 23.09.2021- dpa

„Nordmanntanne bleibt Topseller

Dortmund – Noch drei Monate bis Weihnachten: Und diesmal dürften die Preise für Christbäume wohl geringfügig steigen. Auf Anfrage hieß es beim Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen, beim Topseller Nordmanntanne könne es pro Meter moderat um ein bis zwei Prozent teurer werden. Und es sei von einem guten Absatz auszugehen, sagte die Sprecherin.

Während Zusammenkünfte Weihnachten 2020 pandemiebedingt noch sehr eingeschränkt waren, sehe es diesmal günstiger aus. Nach derzeitigem Stand werde man das Fest voraussichtlich auch im größeren Kreis unter den 3 G-Regeln – geimpft, genesen, getestet – feiern können. Ein Christbaum gehöre für viele dann einfach dazu.

Schon im Sommer hatte der Verband prognostiziert, man werde „ausreichend gesunde Weihnachtsbäume für ein schönes Fest“ haben. Während zuvor Jahr für Jahr mitunter 20 bis 30 Prozent der Bäume etwa wegen extremer Trockenheit oder Spätfrost beschädigt und nicht zu verkaufen waren, sei 2021 gut verlaufen.

Mit Abstand am häufigsten werde erneut die Nordmanntanne die weihnachtlichen Wohnzimmer schmücken, gefolgt von Blaufichte und Nobilis, schilderte die Sprecherin.“

 

Drei Aspekte fielen der AEH-Vorsitzenden Hannelore Täufer beim Lesen auf:

a) Es scheint sich eine „wie früher üblich“ Lebensweise breit zu machen – eine gewisse Normalität zieht wieder ein. Darauf hoffen wir doch alle – endlich!!!

b) In drei Monaten ist Weihnachten vorbei, das Jahr 2022 steht vor der Türe. Die Zeit schreitet im Sauseschritt voran – nutzen wir jeden Tag und jede Stunde!!!

c) Warum Topseller? – und nicht Verkaufsschlager – oder …… bleibt an erster Stelle …. oder… wir haben ja Worte in unserem Wortschatz!

 

 

Nürnberger Nachrichten, 23.09.2021 – geschrieben von Andreas Hummel (dpa)

„Zweites Leben für Smartphones

Recycling – Experten sehen einen Wachstumsmarkt für gebrauchte Mobiltelefone – auch im Sinne der Nachhaltigkeit

Mit geschickten Fingern hat Sebastian Heyn das Smartphone in Einzelteile zerlegt. Erst musste er das Gerät in einem Automaten erwärmen und so den Kleber lösen. Nun liegen die Teile säuberlich sortiert vor ihm: Akku, Platine, Koaxialkabel, Frontkamera. „Bei diesem Gerät muss das Display ausgetauscht werden“, sagt der 35-Jährige. Ist es einmal zerlegt,könnten auch andere Bauteile, deren Lebensende naht, gleich gewechselt werden.

Werkstätten wie hier in Hartmanndorf bei Chemnitz reparieren Handys für ihre Besitzer oder Garantiefälle. Doch auch ausrangierte Altgeräte landen dort und bekommen ein zweites Leben eingehaucht.

Rund 206 Millionen solcher Handys und Smartphones schlummern in den Schubladen von Privatleuten in Deutschland. Das hat eine Befragung im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom ergeben. Im Sinne des Klima- und Umweltschutzes sei anzustreben, die Geräte länger zu nutzen, erklärt Bitkom-Experte für Nachhaltigkeit, Niklas Meyer-Breitkreutz. Denn die Herstellung mache den Großteil ihres ökologischen Fußabdruckes aus. …. Das „Refurbishment“, wie Fachleute die Generalüberholung gebrauchter Elektrogeräte nennen, sei ein Wachstumsmarkt mit großem Potenzial.… Das Potential haben auch andere Unternehmen erkannt. Hersteller wie Apple und Samsung bieten beim Kauf neuer Geräte an, das alte in Zahlung zu nehmen. Sie werden aufbereitet oder gehen ins Recycling, um Rohstoffe zurückzugewinnen. Laut Apple wurden 2020 weltweit 10,4 Millionen Geräte dem „Refurbishment“ zugeführt und 39 000 Tonnen Elektroschrott dem Recycling. Das ist aber nur ein Bruchteil der verkauften Neugeräte, schätzungsweise über 200 Millionen Stück im vergangenen Jahr….

Im Vergleich zu anderen Ländern hinke Deutschland hinterher. Während in Frankreich etwa 40 Prozent der Menschen solche Smartphones nutzten, seien es in Deutschland erst rund 10 Prozent, erläutert der Deutschlandchef von Back Market, Martin Hügli, mit Verweis auf interne Daten. … Das wichtigste Argument für Verbraucher sieht er in einem besseren Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu Neugeräten. Die größte Nachfrage gebe es für Smartphones, die vier bis sechs Jahre als seien.

Doch auch das Umweltbewusstsein spielt den Experten zufolge zunehmend eine Rolle. ‚Nachhaltigkeit nimmt bei Endkunden einen immer größeren Stellenwert ein‘, sagte Komsa-Chef Urbon. ‚In Zukunft könnte es hip sein, ein gebrauchtes Gerät zu haben statt ein neues‘. Neben Privatleuten sieht er Firmen als Zielgruppe, die eine große Zahl von Beschäftigten mit dezentralen Arbeitsplätzen ausstatten – etwa Service-Mitarbeiter oder Paketzusteller.

Und nicht nur Unternehmen haben die ausgemusterten Smartphones im Blick. Seit einigen Jahren sammelt etwa das katholische Hilfswerk Missio Handyspenden. Rund 240 000 Geräte wurden den Angaben zufolge abgegeben. Der überwiegende Teil sei recycelt und so Gold, Silber und Kupfer zurückgewonnen worden. Rund 20 000 Geräte wurden aufbereitet und weiterverkauft, wie ein Sprecher informiert. Insgesamt wird der Erlös auf 127 000 Euro beziffert, der in Hilfsprojekte geflossen ist.“

 

Kommentar dazu von Hannelore Täufer: Es kann jetzt gefragt werden: Warum hat es so lange gedauert, bis die alten Geräte recycelt oder wiederaufbereitet wurden? Die Forderung mit Ressourcen verantwortungsbewusst umzugehen ist nicht neu. Wir wissen auch alle, dass in diesen Geräten „seltene Erden“ verwendet werden, die nicht hier abgebaut werden können – und dass die Abbaubedingungen gesundheitlich katastrophal sind – von Kinderarbeit wissen wir auch. Ist es wirklich so, dass erst dann nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft passiert, wenn es sich rentiert?? Nachhaltigkeit muss immer die ökologischen, die ökonomischen und die sozialen Dimensionen im Gleichgewicht verwirklichen – sonst zahlt eine Dimension drauf. Die schwächste ist meist die soziale Dimension. Drum finde ich den „hip-Trend“ gut. Dieser zeigt sich inzwischen auch im Modebereich.

 

Hannelore Täufer

 

 

 

© Foto: manfred_richter_pixabay.com